Gesundheit & Medizin | 20.06.2023

Interview mit Arthrosespezialist Priv.-Doz. Dr. Manuel Weißenberger

Der Arthrosespezialist sieht in dem Interview primär drei wichtige Forschungsansätze zur Zukunft der Arthrosebehandlung: stammzellbasierte Verfahren, das Knorpel-Tissue Engineering mit speziellen Zellarten, Trägermaterialien und einem Mix aus verschiedenen Wachstumsfaktoren sowie antiinflammatorische, medikamentöse Ansätze zur Beeinflussung der Entzündungsaktivität bei Arthrose. Dabei betont Weißenberger: „Arthrose ist nicht gleich Arthrose. Es gibt neben der abnutzungsbedingten die unfallbedingte Arthrose sowie die Arthrose aufgrund von Beinachsenveränderungen, wie etwa die „O-Bein-Kniearthrose" und darüber hinaus noch viele weitere Phänotypen, zum Beispiel die Arthrose bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis. Die zunehmend auch molekularbiologische Erforschung der Arthrose wird seiner Meinung nach die Behandlungsmöglichkeiten in Zukunft entscheidend beeinflussen und erweitern.

Besonders geht er im Interview auf aktuelle Therapieoptionen ein. Weißenberger empfiehlt, zunächst alle konservativen Möglichkeiten, wie Physiotherapie, Akupunktur, Aktivitätsanpassung, schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente etc. auszuschöpfen, bevor die Entscheidung für einen operativen Eingriff bei fortgeschrittener Kniearthrose fällt. Er versichert, dass moderne Prothesendesigns, hypoallergene und abriebarme Implantate, Roboter-unterstützte Chirurgie sowie Fast Track-Konzepte (schnell im Alltag wieder mobil sein) die Knieendoprothetik zu einem erfolgreichen und sicheren Verfahren gemacht haben.

Die Eingriffe in zertifizierten Endoprothetikzentren wie in der Rotkreuzklinik Würzburg haben das Komplikationsrisiko stark minimiert. Das Risiko für eine periprothetische Infektion liegt nach aktuellen Daten derzeit bei 0,5 bis 1 Prozent. Dr. Weißenberger empfiehlt seinen Patienten, auf einen gesunden Zahnstatus sowie einen guten Zehen-/Nagelstatus zu achten. Weitere beeinflussbare Risikofaktoren für eine Infektion sind zudem Übergewicht oder ein schlecht eingestellter Diabetes mellitus.

Betroffene erhalten die bestmögliche Therapie in spezialisierten Kliniken oder Praxen für Arthrosetherapie. Für die operative Versorgung sollte ein Experte für Knieendoprothetik aufgesucht werden, der aufgrund seiner hohen Fallzahlen eine entsprechende Erfahrung und Expertise mitbringt. Gerne steht Weißenberger auch persönlich für ein Beratungsgespräch zur Verfügung.

Das gesamte Medisiegel-Interview können Sie hier nachlesen.

Priv.-Doz. Dr. med. Weißenberger ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit der Zusatzbezeichnung „Spezielle Orthopädische Chirurgie". Er ist nicht nur Hauptoperateur des Endoprothetikzentrums an der Rotkreuzklinik Würzburg, sondern auch Leiter der Arbeitsgruppe „Arthroseforschung und Knorpel-Tissue Engineering" am Lehrstuhl für Orthopädie der Universität Würzburg sowie Leiter der Abteilung für Hüft- und Knieendoprothetik am OCW – Orthopädie Chirurgie Würzburg. Seine wissenschaftlichen und klinischen Schwerpunkte sind Arthrosebehandlung und regenerative Medizin. Priv.-Doz. Dr. Weißenberger forscht insbesondere mit innovativen stammzellbasierten Verfahren sowie mit modernen Methoden des Knorpel-Tissue Engineering zur Herstellung hyalinen Gelenkknorpelgewebes. Sein operativer Schwerpunkt liegt in der Primär- und Wechsel-/Revisionsendoprothetik des Hüft- und Kniegelenkes. 

 

PD Dr. med. Manuel Weißenberger

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