Gelenkschmerzen, die nach Anstrengung, auch in Ruhe und in der Nacht nicht besser werden, sind ein klassisches Anzeichen für Arthrose. Weißenberger erklärt im Interview, dass diese chronische Gelenkerkrankung primär den Knorpel, aber auch den Knochen und umliegende Gelenkstrukturen betrifft. Die bislang unheilbare Erkrankung verläuft zum einen in wellenförmig auftretenden Entzündungsschüben, zum anderen äußert sie sich in Verschleiß. Der im Lauf des Lebens zunehmende Verschleiß ist neben Unfallfolgen, Achsenfehlstellungen des Beins oder der individuellen Zusammensetzung des Gelenkknorpels auch entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma oder Gicht geschuldet. „Spätestens, wenn der Schmerz immer wieder kommt und sich verschlimmert, ist es Zeit, einen Facharzt aufzusuchen“, sagt der Arthrosespezialist.
Das weitere Vorgehen entscheidet sich an drei diagnostischen Bausteinen: der Befragung nach den konkreten Beschwerden, der körperlichen Untersuchung sowie der Bildgebung mit Ultraschall, Röntgen und ggf. MRT. Nach erfolgter Diagnosestellung gilt es, „das Leben neu anzugehen.“ Weißenberger setzt auf eine interdisziplinäre, individuelle und anhand aktuellster Leitlinien konzipierte Arthrosetherapie. „Patient:innen benötigen nicht nur Schmerzmittel, Einlagen oder Physiotherapie“, so der Experte und fordert die Betroffenen auf, ihren Lebensstil zu ändern. Ein Hauptansatzpunkt ist dabei auch das Körpergewicht, das im „normalen Bereich“ liegen sollte. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie empfiehlt zudem Sport mit gleichmäßigen Bewegungen wie Radfahren, Schwimmen oder Gymnastik. Sportarten wie Joggen, Tennis oder Squash sollten aufgrund der stoßartigen Belastungen vermieden werden. Weißenberger plädiert im Gespräch mit dem Gesundheitsmagazin „Lebenslinien“ außerdem für eine gesunde Ernährung mit wenig Fleisch: „Harnsäule kann sich auch in den Gelenken anreichern und zu Entzündungen wie Gicht führen.“ Er favorisiert Gemüse, Kräuter und bestimmte Gewürze. „Kurkuma, Koriander, Muskat und Chili haben nicht nur entzündungshemmende, sondern auch eine durchblutungssteigernde Wirkung.“
In der Praxis OCW – Orthopädie Chirurgie Würzburg wird auch Akupunktur zur Schmerzlinderung und Funktionsverbesserung eingesetzt. Im fortgeschrittenen Stadium können ggf. Spritzenbehandlungen mit Kortison und Hyaluronsäure sowie die zeitlich begrenzte Gabe von entzündungshemmenden Schmerzmitteln zum Einsatz kommen. „Das ist aber keine Dauerlösung. Wenn die Beschwerden konservativ nicht mehr in den Griff zu bekommen sind, diskutieren wir mit den Betroffenen operative Maßnahmen.“ Der erfahrene Operateur versichert: „Dank minimal-invasiver Zugangswege, moderner Prothesendesigns und Fast-Track-Konzepten („Schnell wieder mobil und fit im Alltag!“) sowie einer intensiven, interdisziplinären Betreuung des Patienten um die Operation herum verzeichnen wir sehr gute Therapieergebnisse nach Hüft- und Knieprothese.“ Seine Patient:innen profitieren dabei von der qualitativ hochwertigen Behandlung im zertifizierten Endoprothetik-Zentrum der Rotkreuzklinik Würzburg und der nahtlos ineinander greifenden Versorgung von stationär und ambulant.
Zur Person von Priv.-Doz. Dr. med. Manuel Weißenberger:
Weißenberger ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit der Zusatzbezeichnung „Spezielle Orthopädische Chirurgie“. Er ist Hauptoperateur des Endoprothetikzentrums an der Rotkreuzklinik Würzburg und Leiter der Arbeitsgruppe „Arthroseforschung und Knorpel-Tissue Engineering“ am Lehrstuhl für Orthopädie der Universität Würzburg sowie Experte für Hüft- und Knieendoprothetik am . Seine wissenschaftlichen und klinischen Schwerpunkte sind die individualisierte Arthrosetherapie und regenerative Medizin. Sein operativer Fokus liegt in der Primär- und Wechsel-/Revisionsendoprothetik des Hüft- und Kniegelenkes.